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Trainingslager Kienbaum

Freitag, 11.10.24

„Sie müssen mal das Tor aufmachen.“

Es war mal wieder so weit, Kienbaum stand vor der Tür und wir alle zunächst vor dem Tor des Eingangsbereiches, welches von den einen mit weniger, von anderen mit mehr Anstrengung passiert wurde. Für manche war es ein langersehntes Wiedersehen mit Kienbaum nach vielen Jahren, für viele schon das zweite Trainingslager in diesem Jahr, für einige sogar das dritte – Olympia 2028 sollten wir hinbekommen!

Bei schönstem Herbstwetter reisten wir zwanzig Wettkampfaktiven ins Trainingszentrum und bezogen anschließend die Zimmer in Kienbaum II, wo uns erfreulicherweise einige wohnliche Updates erwarteten. Was unverändert blieb, war der Weg von unserer Unterkunft zur Mensa und Schwimmhalle, den wir alten Ostringenten besser kennen als unsere Westentasche. Der Gang nach Canossa bot neben den üblichen Gesprächsthemen (oh ja Essen, oh nein Training) auch Gelegenheit zum Sammeln von Schritten (wichtig für einige Mobile Gamer) sowie zum Austausch über die Porsches unter den Fitness-Trackern, die einem nicht nur die Anzahl der Schritte, sondern auch das (für Masters potentiell beleidigende) biologische Alter mitteilen können.
Beim Abendbrot kamen wir in den gewohnten kulinarischen Hochgenuss der Kienbaumer Kantinenküche. In diesem Fall erwarteten uns Burger zum Selbermachen, bei denen es zum ersten Mal in diesem Trainingslager wichtig wurde, die verbleibende Zeit zum Training im Verhältnis zur Geschwindigkeit des eigenen Stoffwechsels gut einschätzen zu können.

Im Foyer des Hallenkomplexes erwartete uns, zu unserer Freude, ein schicker Wasserspender, an dem wir das erste Mal mit unserem vertrauten Element in Berührung kamen. In den Umkleiden lernten einige von uns einen neuen Gegner kennen: den Schrank mit persönlichem, digitalen Zahlencode. Ich will nicht zu viel verraten, aber wir lernten den netten Schwimmhausmeister dann vergleichsweise doch recht schnell kennen und sollten seine Hilfe dort nicht zum letzten Mal benötigen.
Einige versuchten sich schon vor dem ersten Training zu drücken, bevor es überhaupt losgegangen war. Kreative Varianten wie „ne, ich hab´s nicht vergessen, ich hab´s einfach nicht mitgenommen“ traten zu Tage. Der Großteil der Truppe war jedoch noch zuversichtlich und konnte sich zu Beginn an der von Philipp angeleiteten Erwärmung erfreuen, die sich als sehr präventiv für die Wehwehchen von uns Schwimmern erwies und uns aufs Training einstimmte.

Philipp hat darüber hinaus das gesamte Programm für alle Trainingseinheiten geschrieben, wofür ihm an dieser Stelle großer Dank ausgesprochen werden soll. Ebenso unverzichtbar war Organisationsente Annka, die sich der Rolle der Leiterin angenommen hatte. Dazu gehören nicht nur die zahlreichen Absprachen mit Kienbaum selbst, sondern auch das permanente Organisieren unserer Truppe, das Einhalten des Zeitplans, das Aushalten des ständigen Gejammers, das Verhindern von Meutereien und obendrauf der normale Job des Trainers. Ohne die beiden wäre das Trainingslager so nicht möglich gewesen, deshalb vielen Dank für eure Arbeit!

Premiere bei diesem Trainingslager war die altersbezogene Kombination der Teilnehmenden, sodass Jung und Alt zur gleichen Zeit am gleichen Ort das sportliche Vergnügen miteinander hatten. Das hat den Vorteil, dass wir Alten (Mitte 20 ist alt) nicht in unserem Masterstrott einschlafen und die Jungen selbstverständlich exzellente Vorbilder haben, was die Schwimmtechnik und allem voran, mal mehr mal weniger, die Trainingsdisziplin angeht. Ansonsten, das Wasser war kalt, das Training war hart, aber Annka hielt uns auf Trab und nach zwei Stunden hatten wir die erste der fünf Wassereinheiten erfolgreich hinter uns gebracht.

Zurück in der Unterkunft angekommen, ließen wir den Abend zum Großteil noch in einer geselligen Runde ausklingen, bei der zunächst die Snacks und später die Spiele im Vordergrund standen. Zum Runner wurde „Undercover“, bei dem es galt, den sogenannten Mr. White mithilfe von lyrischem Geschick, logischem Denken und hoher Aufmerksamkeit ausfindig zu machen. Auf diese Art wurden, ganz nach dem Motto ‚Körper & Geist‘, noch die restlichen kognitiven und emotionalen Ressourcen ausgeschöpft. Gegen halb zwölf beschlossen auch die letzten Enten, ihre Schlafsäle aufzusuchen, um sich so gut wie möglich für den kommenden Tag zu erholen, denn das sollte dringend notwendig sein.

Sassi

Samstag, 12.10.24

Am 2. Trainingstag trafen wir uns an der Mensa, um gemeinsam zu frühstücken. Nach dem Frühstück sind wir sofort in die Schwimmhalle, wo uns eine lange Trainingseinheit erwartete. Als die 2½ h um waren, ging es sofort wieder in die Mensa, um Mittag zu essen. Darauf folgte ein lange Mittagspause, die jeder individuell genutzt hat. Zu Abend hin folgte ein weitere, aber nicht so lange Trainingseinheit, worauf hin wir uns direkt zum Abendbrot in die Mensa begaben. Nach einer kurzen Pause gingen wir in die Turnhalle, wo wir, angeleitet von Philipp eine Cross Fit Einheit durchführten. Zum Ausruhen spielten wir noch eine lange Runde Volleyball.

Viele Grüße

Jonas

Sonntag, 13.10.24

Der Wind rüttelte heftig am heutigen Morgen, als wir durch das liebevolle Wetter (und den Wecker) geweckt wurden. Bei so einem Sturm ist natürlich die Gefahr groß, dass wir Entchen wegwehen könnten, weshalb wir dank unserer zahlreichen Fahrer mit Auto zum Frühstück chauffiert wurden. Mit dem Bauch voller Kienbaumer Bananenbrot spielten wir noch eine Runde Undercover und bereiteten uns auf die bevorstehenden 2 Stunden Nässe vor. Nicht ohne uns vorher (mit Philipp!) aufgewärmt zu haben, scheuchte uns Annka durch das kalte Becken. Neue Ballübungen (von Annka und Co. auf Teneriffa getestet) und künstlerischen Unterwasserchoreografien (Pauli, Sassi, Leo und Motte) durften da nicht fehlen! Zum Glück kam auch das lang ersehnte Mittagessen. Abschließend fuhren wir zurück in unser befristetes Heim, um unser Hab und Gut auf die Schulter zu schnallen und zurück ins Becken zu huschen. Die bisher kürzeste Trainingszeit fühlte sich komischerweise wie die längste an; möglicherweise dank Phillips Programm und unter Annkas unerbitterlichem Kommando. Dennoch konnten wir uns am Ende noch austoben und letzte Kräfte in unser Gruppenfoto und unsere Unterwasservideos stecken. So schön und anstrengend es auch war, muss leider jedes Trainingslager zu Ende gehen, und so verabschiedeten wir uns voneinander, und jede Ente hat seinen/ihren sicheren Weg nach Hause gefunden. Ein großes Dankeschön an Annka für die Organisation und das Training am Beckenrand und Phillip für die Warm Ups/Downs und Trainingspläne!! Es war ein voller Erfolg. Bis zum nächsten Mal!

Leo und Motte