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Bevor wir zum SSV Ostring wurden...

Mai 1945 - der Krieg ist aus. Die Alliierten lassen den Sport nicht sofort zu. Viele Sportstätten sind zerstört und beschädigt, auch das Stadtbad Lichtenberg. Nach vielen Monaten erlauben die Alliierten den Kommunalsport, d.h. die Vereine tragen die Namen der 20 Stadtbezirke - die Schwimmer werden V.f.L. Lichtenberg.1948 wird die Kontrollratsdirektive (das waren Anordnungen der Siegermächte) gelockert. Die Sportler des V.f.L. Lichtenberg schwammen dann unter V.f.L. Ostring.

1948 wurden für die 8 Ostbezirke wie auch in der sowjetischen Besatzungszone Betriebssportgemeinschaften gegründet. Die bisherigen so genannten Idealgemeinschaften verschwanden mehr und mehr. Federführend war der FDGB.

1953 wurde die BSG Medizin Lichtenberg gegründet, deren Trägerbetriebe die Lichtenberger Krankenhäuser waren. Am l. Oktober 1955 hatte die Schwimmsektion 84 Karteimitglieder mit 28 zahlenden Mitgliedern. Der Sportbetrieb in Berlin wurde durch zwei Brustschwimmerinnen und eine Herren Wasserballmannschaft wahrgenommen. Nur selten war sportlich mehr zu sehen. 1956 kam der große Schnitt. Bei den wenigen Hallen wurde die Mitgliederwerbung auf Kinder konzentriert. Ausreichend Übungsleiter eingesetzt, mit dem Ziel, von unten aufzubauen, stellten sich schon 1957 die ersten Erfolge in der Mitgliederzahl und des Trainings ein. So war Medizin die erste Sektion, die Nichtschwimmer ausbildete. Mehr und mehr machte sich die Sektion in Berlins Wettkampfbetrieb bekannt. 1957 erfolgte dann auch die Fusion mit Eintracht Mahlsdorf. Im Dezember des gleichen Jahres wurden die Knaben Berliner Wasserballmeister der BSG'n.

Zu den freiwilligen Helfern am Freibad Wernersee zählten auch unsere jugendlichen und erwachsenen Mitglieder. Mit der Eröffnung im August 1959 erfüllten sich leider nicht die Hoffnungen als Trainingsstätte, wohl aber der Zuspruch von Kindern und Jugendlichen von Biesdorf bis Neuenhagen. Die Spitze erreichten wir 1963 mit 321 Mitgliedern. Wollten wir sportlich weiterkommen, mussten wir mit den zur Verfügung stehenden Übungsleitern andere Wege gehen. Um alle jüngeren Jahrgänge zu beschäftigen wurde in den Altersklassen der Wasserballbetrieb eingestellt.

Kontinuierlich wurden die Trainingsgruppen nach Leistungen unabhängig der Altersklassen aufgebaut. Die Trainingskapazität war schon damals auf Grund der zu geringen Hallenzeiten begrenzt. Die heutigen Leitungsmitglieder erlebten das selbst. Der Sport- und Wettkampfbetrieb vollzog sich in der Hauptsache für die Kinder und Jugendlichen, Erwachsene waren bei uns wenig oder kaum vertreten. Parallel dazu kamen die Ausbildung der Kampfrichter und Übungsleiter. Mehr als einmal pro Jahr erfüllten wir Einzel- und Staffelstarts mit über 2000 Meldungen. Außer in Berlin - wir wurden bei der Anzahl der Starts von keiner anderen Schwimmsektion übertroffen - nahmen wir an Wettkämpfen in der ganzen Republik teil.

In der BSG stand die Sektion Schwimmen leistungsmäßig an der Spitze, was auch für die Anzahl der Mitglieder zutrifft - nicht aber in der BSG-Leitung. Bodo würde einiges dazu sagen können. Die Sektion Schwimmsport hatte statistischen Wert für die BSG-Leitung. Die Vorsitzenden der Fußballer und Hand­baller waren trotz ihrer Kreisklassenzu­gehörigkeit in Berlin die innere BSG-Leitung.Es kamen Gedanken auf, aus der BSG Medizin auszutreten. Der vorgesehene Übertritt zu WBK (Wohnungsbaukom­binat) scheiterte an deren Sektionsleite­rin. Der Kreisvorstand stellte die Ver­bindung zu MKB (Möbelkombinat) her, und wir wurden dort eine anerkannte Sektion. Irgendwann Anfang der 80er Jahre machte der Autor darauf aufmerk­sam, dass er seine Amtsgeschäfte abgibt, da hieß es Lösungen finden und den Verein nicht aufgeben.

Auch an uns ging die Wende nicht spurlos vorbei. Nach Auflösung der Kombinate und der dazugehörigen Sportgemeinschaften machte sich der Verein selbständig, und die ehemaligen Sektionen von MKB bildeten gemeinsam den TSV Karlshorst. Doch auch das war noch nicht das Ende. Nun wollten wir selbständig werden und im September 1993 gründeten wir den heutigen SSV Ostring als eigenen selbständigen Ver­ein.Zu erwähnen wären auch die beliebten Wintertrainingslager in Schneeberg. Von Ende der 60er bis in die 80er Jahre wa­ren wir jährlich mit 40-50 Teilnehmern in den Winterferien, um uns als Berliner beim Skifahren zu produzieren.

WK-Tätigkeit von 1956-1983

- SV Meisterschaften Friedrichroda 1956
- SV Meisterschaften Thale 1957
- Kreisspartakiaden
- Bezirksspartakiaden
- DDR-Spartakiade 1967
- Altersklassenwettkämpfe AK 11-E
- Bezirkswettkämpfe des BFA (Berli­ner Fachausschuss)
- Kinder-/Pionier-Pokal Endkampfteilnahme 1979 in Piesteritz
- Jugend-/FDJ Pokal Endkampfteil­nahme in Magdeburg, Rostock
- Einladungswettkämpfe nach Chemnitz, Premnitz, Brandenburg, Eberswalde, Dargun, Prenzlau, Luckenwalde, Bad Liebenstein
- DDR-Vergleichskämpfe Kll DDR Liga(BSG'n)
- Wittenberge 1980
- Berlin 1981
- Frankfurt/0 1982

Artur Wolter

PS: Der Autor war bis 1983 unser Vereinsvorsitzender und bis 1986 Übungsleiter. Die meisten un­serer heute erwachsenen Mitglieder haben hei ihm das 1x1 des Schwimmens gelernt und so viel Freu­de am Training, den unzähligen Wettkämpfen und Trainingslagern gehabt, daß sie noch heute gern im Verein sind und auch schon ihre Kinder wieder hier trainieren.